Warum ist die korrekte Einstellung der Scheinwerfer wichtig?
Die korrekte Einstellung von Fahrzeugscheinwerfern – Ein unverzichtbarer Beitrag zur Verkehrssicherheit
Die Einstellung der Fahrzeugscheinwerfer ist ein Sicherheitsfaktor, der im Straßenverkehr häufig unterschätzt wird. Optimal eingestellte Scheinwerfer bieten eine klare Sicht bei Dunkelheit und schlechten Wetterverhältnissen und vermeiden eine Blendung des Gegenverkehrs. Sowohl für den Fahrer als auch für andere Verkehrsteilnehmer sind korrekt eingestellte Scheinwerfer entscheidend, da sie dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und die Reaktionszeit auf potenzielle Gefahren im Dunkeln erheblich zu verbessern.
1. Bedeutung der korrekten Scheinwerfereinstellung
Ein Fahrzeugscheinwerfer hat zwei wesentliche Funktionen: die eigene Sicht des Fahrers zu verbessern und andere Verkehrsteilnehmer auf das Fahrzeug aufmerksam zu machen, ohne sie zu blenden. Wenn die Scheinwerfer zu tief eingestellt sind, wird das Sichtfeld eingeschränkt, wodurch Hindernisse oder Fahrbahnmarkierungen erst spät wahrgenommen werden können. Werden die Scheinwerfer jedoch zu hoch eingestellt, können sie andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere entgegenkommende Fahrer, blenden und deren Sicht erheblich beeinträchtigen. Diese Blendung kann zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen.
In Deutschland und vielen anderen Ländern ist eine regelmäßige Überprüfung der Scheinwerfer Bestandteil der Hauptuntersuchung (HU), da nur korrekt eingestellte Scheinwerfer eine optimale Lichtverteilung gewährleisten.
2. Voraussetzungen für eine korrekte Scheinwerfereinstellung
Bevor die eigentliche Einstellung durchgeführt wird, sollten folgende Vorbereitungen getroffen werden, um eine präzise Justierung sicherzustellen:
Fahrzeugebene: Das Fahrzeug muss sich in einem ebenen Zustand befinden. Unebenheiten im Boden können das Ergebnis verfälschen, da sie die Ausrichtung des Fahrzeugs und damit die des Lichtkegels beeinflussen.
Beladungszustand: Die Scheinwerfereinstellung muss bei einem normierten Beladungszustand des Fahrzeugs erfolgen. Der Fahrerplatz sollte immer besetzt sein, ggf. durch ein Gewicht, das dem Gewicht einer Person entspricht. Einige Hersteller empfehlen, den Tank mindestens halbvoll zu haben, da auch das Fahrzeuggewicht die Lichtverteilung beeinflusst.
Reifendruck: Ein optimaler Reifendruck ist entscheidend, da Abweichungen in der Höhe des Fahrzeugs Einfluss auf den Einstellungswinkel der Scheinwerfer haben können.
Scheinwerfersysteme und Lichttypen: Moderne Fahrzeuge sind mit verschiedenen Lichttechnologien ausgestattet – von Halogen über Xenon bis hin zu LED und Laserlicht. Diese Systeme haben unterschiedliche Anforderungen an die Ausrichtung und die Regelung der Lichtverteilung.
3. Prüfmethode: Die 10-Meter-Wand
Bis vor einigen Jahren war die „10-Meter-Wand“-Methode der Standard zur Scheinwerfereinstellung. Bei dieser Methode wird das Fahrzeug zehn Meter vor einer hellen Wand abgestellt, die mit Markierungen versehen ist. Der Fahrer überprüft dann, ob die Lichtkegel der Scheinwerfer bestimmte Bereiche dieser Markierungen treffen, die Höhe und Breite des Lichtkegels entsprechen hierbei festgelegten Vorgaben.
Nachteile der 10-Meter-Wand
Diese Methode ist mittlerweile veraltet und kommt in der Regel nur noch bei landwirtschaftlichen oder Sonderfahrzeugen mit besonders hoher Scheinwerferposition zur Anwendung. Die Gründe dafür sind:
Raumbedarf: Eine 10-Meter-Wand erfordert viel Platz und eine ebene, ungestörte Fläche, was insbesondere in kleinen Werkstätten oft nicht vorhanden ist.
Genauigkeit: Bei modernen Lichtsystemen, wie etwa adaptiven LED-Scheinwerfern, stößt die 10-Meter-Wand an ihre Grenzen, da diese Systeme eine präzisere Einstellung benötigen.
4. Moderne Scheinwerfereinstellgeräte (SEG) – Die Lösung für präzise Justierung
Heute werden Scheinwerfer fast ausschließlich mithilfe von Scheinwerfereinstellgeräten (SEG) justiert. Diese Geräte sind speziell darauf ausgelegt, die unterschiedlichen Lichtsysteme moderner Fahrzeuge exakt zu prüfen und zu kalibrieren.
Funktionsweise der Scheinwerfereinstellgeräte
SEG bestehen aus einer optischen Kamera oder einem Linsensystem, das den Lichtkegel der Scheinwerfer aufnimmt und auf einer Messskala darstellt. Die Geräte können genau bestimmen, ob die Lichtverteilung den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Die meisten SEGs haben folgende Funktionsbestandteile:
Messoptik: Eine Kamera oder ein optisches System nimmt das Lichtbild des Scheinwerfers auf.
Verstellbare Halterung: Das Gerät kann so positioniert werden, dass es exakt mittig vor dem Scheinwerfer steht.
Prüfanzeigen: Auf dem Display oder durch eine digitale Auswertung wird dem Techniker angezeigt, ob der Scheinwerfer korrekt ausgerichtet ist oder angepasst werden muss.
Kalibrierung und Justierung moderner Lichtsysteme
Moderne Lichtsysteme wie Xenon, LED oder adaptive LED-Lichter stellen höhere Anforderungen an die Prüfgeräte, da sie eine komplexe Lichtverteilung bieten, die nicht einfach durch eine Markierung auf einer Wand gemessen werden kann. Diese Lichtsysteme erfordern in vielen Fällen eine automatische oder manuelle Höhenverstellung, die anhand des Ladungszustands und des Fahrzeugwinkels angepasst werden muss.
Beispiel Xenon- und LED-Lichter
Xenon- und LED-Lichter bieten eine höhere Leuchtkraft als Halogenscheinwerfer. Diese Systeme verfügen häufig über eine automatische Leuchtweitenregulierung, die den Neigungswinkel der Scheinwerfer je nach Beladungszustand anpasst. Bei der Prüfung dieser Systeme muss daher auch die Funktion der automatischen Höhenverstellung kontrolliert werden. Die SEG bieten hierfür spezielle Funktionen zur Überprüfung und gegebenenfalls zur Kalibrierung der automatischen Leuchtweitenregulierung.
5. Praktische Anleitung zur Scheinwerfereinstellung mit einem SEG
Für die korrekte Scheinwerfereinstellung wird das Fahrzeug in der Werkstatt idealerweise auf einer markierten Fläche abgestellt. Ein SEG wird so vor dem Scheinwerfer positioniert, dass es den Lichtkegel optimal erfasst. Die Schritte umfassen:
1. Ausrichtung des SEGs: Das Gerät wird in den korrekten Abstand zum Scheinwerfer gebracht und zentral positioniert.
2. Aufnahme des Lichtbildes: Die Messoptik nimmt das Lichtbild auf und projiziert es auf die Messskala.
3. Beurteilung der Lichtverteilung: Der Techniker überprüft, ob die Lichtverteilung korrekt ist. Die Hell-Dunkel-Grenze des Lichtkegels muss innerhalb festgelegter Toleranzen liegen.
4. Justierung der Scheinwerfer: Falls erforderlich, werden die Scheinwerfer durch Verstellung der Stellschrauben in der Vertikalen oder Horizontalen angepasst, bis die Lichtverteilung optimal ist.
6. Fazit und Empfehlungen
Eine präzise Scheinwerfereinstellung ist im Interesse aller Verkehrsteilnehmer. Es wird empfohlen, die Scheinwerfer regelmäßig, am besten jährlich, überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie stets den Anforderungen entsprechen. Moderne Lichtsysteme und neue Technologien machen eine professionelle Einstellung unverzichtbar, da diese Systeme zunehmend komplexe Anforderungen an die Justierung stellen.
Analoge/Digitale Scheinwerfereinstellgeräte
Unterschiede zwischen einem analogen und digitalen Scheinwerfereinstellgerät
Scheinwerfer-Einstellgeräte sind wesentliche Werkzeuge für die präzise Ausrichtung der Fahrzeugbeleuchtung. Sie sorgen dafür, dass die Scheinwerfer korrekt eingestellt sind, um eine optimale Sicht und Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. In den letzten Jahren haben sich neben den traditionellen analogen Geräten auch digitale Einstellgeräte etabliert. Dieser Leitfaden erklärt die Hauptunterschiede zwischen analogen und digitalen Scheinwerfer-Einstellgeräten.
Analoge Scheinwerfer-Einstellgeräte
Funktionsweise:
Mechanische Komponenten: Analoge Geräte nutzen mechanische Komponenten und Skalen, um die Lichtstrahlen zu messen und auszurichten.
Optische Linse: Eine optische Linse wird verwendet, um den Lichtstrahl auf eine Markierungstafel zu projizieren.
Justierung: Die Justierung erfolgt manuell anhand der auf der Tafel sichtbaren Linien und Markierungen.
Vorteile:
Einfachheit: Einfache Konstruktion und Handhabung, weniger anfällig für elektronische Fehler.
Kosten: In der Regel günstiger in der Anschaffung und Wartung.
Robustheit: Mechanische Geräte sind oft robuster und weniger empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen.
Nachteile:
Genauigkeit: Weniger präzise als digitale Geräte, da die Messung und Justierung auf manuelle Verfahren angewiesen ist.
Benutzerabhängig: Die Genauigkeit kann stark von der Erfahrung und dem Können des Bedieners abhängen.
Einschränkungen: Begrenzte Funktionen und keine Möglichkeit zur Speicherung oder Analyse von Messdaten.
Digitale Scheinwerfer-Einstellgeräte
Funktionsweise:
Elektronische Sensoren: Nutzen elektronische Sensoren und Kameras, um den Lichtstrahl zu erfassen und zu analysieren.
Digitalanzeige: Ergebnisse werden auf einem digitalen Bildschirm angezeigt, oft mit zusätzlichen Informationen und Hilfestellungen.
Software-Integration: Viele digitale Geräte sind mit Software ausgestattet, die eine automatische Kalibrierung, Speicherung und Auswertung der Messdaten ermöglicht.
Vorteile:
Präzision: Höhere Genauigkeit durch elektronische Messungen und automatische Kalibrierung.
Benutzerfreundlichkeit: Intuitive Bedienung mit klaren Anweisungen und automatischen Anpassungen, was die Abhängigkeit von der Erfahrung des Bedieners reduziert.
Funktionen: Erweiterte Funktionen wie die Speicherung von Messdaten, Druckoptionen für Berichte und Verbindungsmöglichkeiten zu Fahrzeugdiagnosesystemen.
Kompatibilität: Oft kompatibel mit modernen Fahrzeugdiagnosesystemen und können direkt mit diesen kommunizieren, um umfassendere Diagnosen und Anpassungen vorzunehmen.
Nachteile:
Kosten: Höhere Anschaffungskosten und möglicherweise höhere Wartungskosten.
Komplexität: Komplexere Technologie kann anfälliger für elektronische Fehler sein und erfordert möglicherweise mehr Schulung für die Bediener.
Empfindlichkeit: Empfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und extremen Temperaturen, was zu Ausfällen führen kann.
Diagnosetechnik Richter GmbH Geschäftsführer Mike Richter
Spinnereistr. 212a, 09405 Zschopau
Deutschland
+49 (0) 173 5887265
fahrzeugdiagnose.richter@gmail.com
UNTERNEHMEN
RECHTLICHE HINWEISE